28.06.2016 / Veranstaltung

Ideen für die Zukunft

Der AIT Poster Award ist eine gemeinsame Initiative des AIT Austrian Institute of Technology,
tecnet equity und accent Gründerservice. Der Award soll jungen WissenschaftlerInnen helfen, die Ergebnisse ihrer Forschungsprojekte mit einem Schwerpunkt auf wirtschaftliche Verwertungsmöglichkeiten zu präsentieren.

 
 

Bereits seit 2010 veranstalten das AIT, tecnet equity und accent Gründerservice den Poster Award, der in diesem Jahr mit 26 TeilnehmerInnen einen Rekord aufgestellt hat. Alle AIT-Departments – Energy, Mobility, Digital Safety & Security, Health & Environment und Innovation Systems – haben vielversprechende DiplomandInnen und DoktorandInnen nominiert. Im Vorfeld wurden in Experten-Workshops von tecnet und accent unterschiedliche Verwertungsmöglichkeiten diskutiert, welche die KandidatInnen bei der Gestaltung ihrer
A0-Poster konkret umgesetzt haben.
„Wir wollen unseren NachwuchswissenschaftlerInnen zeigen, welche Möglichkeiten es gibt, exzellente Forschungsprojekte auch wirtschaftlich umzusetzen“, sagt Prof. Wolfgang Knoll, Managing Director des AIT Austrian Institute of Technology. „Es ist uns ein besonderes Anliegen, das Bewusstsein für die zahlreichen Verwertungsmöglichkeiten von Forschung zu stärken.“
Forschung soll nicht dem Selbstzweck dienen, sondern potentielle Abnehmer in der Wirtschaft finden. „In unseren Workshops stehen die Verwertungsmöglichkeiten im Zentrum. Hier setzen wir uns intensiv mit der Entwicklung einer sinnvollen Patentstrategie sowie der geeigneten Finanzierung auseinander. Es ist uns ein Anliegen, das Wissen um die ökonomische Verwertung von Forschung beim wissenschaftlichen Nachwuchs möglichst früh zu verankern“, sagt DI Dr. Doris Agneter, Geschäftsführerin der tecnet equity NÖ Technologiebeteiligungs-Invest GmbH.
Dem kann Mag. Michael Moll, Geschäftsführer der accent Gründerservice GmbH, nur beipflichten. „Die beste wissenschaftliche Arbeit nutzt nichts, wenn man sie nicht so präsentieren kann, dass die Wirtschaft das Potential dahinter erkennt. Wir sind als Förder- und Beratungseinrichtung darauf spezialisiert, technologieorientierte und wissensintensive Start-ups zu unterstützen.“
Zum ersten Mal in der Geschichte des Poster Awards belegten zwei Kandidaten den ersten Platz. Teresa Berninger aus dem Health and Environment Department überzeugte mit ihrer Arbeit zu „Unlocking the potential of beneficial bacteria for environmental and industrial applications”. „Bakterien bieten großes Potenzial, als nachhaltige Ressource genutzt zu werden – beispielsweise als Biodünger oder Biopestizide in der Landwirtschaft, aber auch in der Lebensmittelindustrie und Umwelttechnologie. Voraussetzung für einen erfolgreichen Einsatz ist stets, dass die sensiblen Bakterien lebendig und aktiv sind. In einem komplexen, mehrstufigen Prozess entwickeln wir schützende Formulierungen, um dies zu gewährleisten und so Produkte
von höchster Qualität und Wirksamkeit für verschiedene Anwendungen zur Verfügung zu stellen“, sagt Berninger.
Nikolaus Pfaffenbichler aus dem Health and Environment Department überzeugte mit seiner Forschung zu „EndoSeedTM – A new method for introducing microbes into plant seed and altering plant traits“ und belegt ebenfalls Platz 1. „Die Landwirtschaft verlangt innovative Lösungen, um die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu meistern. Wir haben eine Technologie entwickelt, mit der es möglich ist, nützliche Mikroorganismen in die Pflanze einzubringen und so die Pflanzengesundheit und Stresstoleranz zu verbessern.
Die Technik ist anwendbar an verschiedensten Feldfrüchten und stellt speziell in Zeiten des Klimawandels eine Alternative zu konventioneller Düngung und Pflanzenschutz oder gentechnisch veränderten Pflanzen dar“, so Pfaffenbichler. Beide freuen sich nicht nur über ein Preisgeld von je 1.500 Euro, sondern auch über das konkrete Feedback für die weitere Gestaltung ihrer Arbeit.