06.10.2017 / Veranstaltung

Innovative Ideen beim BOKU-tecnet-accent Innovation Award ausgezeichnet

Auch heuer wurden wieder die begehrten tecnet-accent Innovation Awards vergeben. Der Innovation Award an der Universität für Bodenkultur fand heuer bereits zum siebenten Mal statt.

 
 

Die Preise wurden von Wirtschafts- und Technologielandesrätin Petra Bohuslav verliehen.

Den ersten Preis erhielt Marita Preims vom Institut für Lebensmitteltechnologie mit ihrem Projekt “Bakterienfreies Joghurt durch Enzyme ”.  Die Herstellung von Joghurt erfolgt durch Fermentation der Milch mit Hilfe von Bakterien wie z.B. Lactobacilli. Diese Bakterien bleiben aber anschließend im Joghurt in hoher Konzentration vorhanden. Für gesunde Menschen ist das kein Problem, aber für Personen mit geschwächtem Immunsystem – z.B. während einer Chemotherapie, darf so ein Produkt nicht gegessen werden. Frau Preims hat in ihrem Projekt eine Lösung für dieses Problem gefunden, indem sie zur Joghurtherstellung statt Bakterien – Enzyme verwendet, die den Umwandlungsprozess von Milch in Joghurt initiieren können. Das, durch dieses Verfahren hergestellte Produkt, kann auch von immungeschwächten Patienten verzehrt werden, da es keinerlei Bakterien enthält.

Zweiter wurde Christian Aschauer vom Institut für Landtechnik mit dem „Kompoststall-Roboter“. So genannte Kompo-Ställe sind eine neue gelenkschonende Option in der Tierhaltung. Dabei sorgt eine tiefe Einstreuschicht neben der Gelenkschonung auch für eine massive Entlastung der Atemwege durch die Reduktion der Ammoniakgase. Diese Form der Stallung ist aber sehr betreuungsintensiv, da der Dung in die Einstreu eingearbeitet werden muss. Der Kompo Stall Roboter wird dies in Zukunft automatisch erledigen und damit einen aufwändigen Bearbeitungsschritt automatisieren.

Mit den dritten Preis wurde  Christoph Eilenberger/Arbeitsgruppe von Frau Professor Sinner vom Institut für Synthetische Bioarchitekturen am Department für Nanobiotechnologie für sein Projekt „Nano-Biooberfläche zur Herstellung von Organoiden “ ausgezeichnet.
Aus Stammzellen generierte dreidimensionale Organoide können beispielsweise in der Arzneimittelforschung, der regenerativen, personalisierten Medizin oder der Stammzellenforschung eingesetzt werden. Die Herstellung solcher Organoide erfolgt in 3D Bio Reaktoren. Herr Dipl.-Ing. Christoph Eilenberger hat eine Nanooberfläche entwickelt, die aus selbstorganisierenden Proteingittern besteht und damit eine neuartige Oberflächenbeschichtung für diese Reaktoren entwickelt. Das vielfältige Anwendungsgebiet dieser S-layer Proteine umfasst Bereiche aus Biotech- und Pharmaindustrie, Forschungseinrichtungen, als auch in Krankenhäusern und Diagnosezentren. Im Mittelpunkt des Innovation Awards steht die Frage nach der kommerziellen Verwertbarkeit von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfindungen. Die Jury hat deshalb nicht nur die eigentliche Forschungsarbeit, sondern vor allem die Überlegungen für eine wirtschaftliche Umsetzungsstrategie der NachwuchsforscherInnen beurteilt. Wichtiger Bestandteil ist die Umwandlung eines Forschungsprojektes in ein Produkt, sowie die damit verbundenen Aspekte wie Kundennutzen, Marktpotenzial, Zielgruppen, Marketingstrategie oder Patentschutz.

 

Fotos: COPYRIGHT: NLK J.Burchhart

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